Energie- und Treibhausgasbilanzen erfassen die Energieverbräuche und THG-Emissionen in allen klimarelevanten Bereichen und gliedern sie nach Verursachern und Energieträgern. Für die Hochschule Zittau/Görlitz wurde eine detaillierte und fortschreibbare Bilanz der Energieverbräuche erstellt. Die Treibhausgas-Bilanzierung umfasst eine Analyse aller relevanten Scope 1, 2 und 3 Emissionen (vgl. Abbildung rechts). Zur Erstellung und Validierung der Treibhausgasbilanz wurde dabei mit dem hochschuleigenen Projekt „KMU Klima-Deal“ als Projektpartner zusammengearbeitet.
Die Treibhausgasbilanz der Hochschule beinhaltet alle Hochschulbereiche in denen quantifizierbare Treibhausgasemissionen anfallen: Schwerpunkt liegt dabei vor allem in der Energieversorgung, der Mobilität der Hochschulangehörigen und dem Ressourcenverbrauch im Hochschulbetrieb.
Treibhausgasemissionen an der Hochschule - Ergebnisse der Treibhausgasbilanz
Durch die umfangreiche Analyse und Auswertung des gesamten Hochschulbetriebs konnte eine umfangreiche Treibhausgasbilanz für die Hochschule Zittau/Görlitz erstellt werden. Das Basisjahr wurde dabei auf das Jahr 2019 festgelegt, da wir dadurch einen normalen Hochschulbetrieb abbilden konnten und uns die Einflüsse der Covid-Pandemie keinen abgefälschten Zustand erzeugen. Die THG-Bilanz wird jährlich fortgeführt und weiterentwickelt um die Treibhausgasentwicklung kontinuierlich zu überprüfen und die Zielstellung sicherzustellen.
Betrachtet man die THG Bilanz nach den Handlungfeldern zeigen sich auch direkt die größten Emissionsquellen und Handlungsbereiche auf. Im Handlungsfeld Infrastruktur, Gebäude & Energieversorgung entstanden im Jahr 2019 1947,7t CO2e, was 56% der Gesamtemissionen entspricht. Bei den unter Ressourcen zusammengefassten Kategorien wurden 87,8t CO2e emittiert, ein Anteil von 2,5%. Im Feld Mobilität wurden 1440,8t CO2e erzeugt, also 41,4% der Gesamtemissionen.
Wie verteilen sich diese Emissionen innerhalb der Handlungsfelder?
Die im Handlungsfeld Infrastruktur, Gebäude & Energieversorgung erfassten THG-Emissionen stammen aus der Energieversorgung der Hochschule. Zusammen mit den jeweils vorgelagerten Emissionen (= bei Energieproduktion und -transport entstandene THG-Emissionen) summierten sich hier insgesamt 1947,7 t CO2e. Wie in der Abbildung veranschaulicht, entfielen 888,2 t auf den Verbrauch von Elektroenergie und 1059,45 t auf den Verbrauch von Wärmeenergie (586,7t aus Fernwärme + 472,8t aus Erdgas). Die mit dem mobilen Notstromgenerator und eingekauftem Dampf entstandenen Emissionen fielen mit 0,15 t und 1,06 kg CO2e weitaus geringer aus.
Von den insgesamt 87,8 t CO2e im Bereich Ressourcen entstandenen THG-Emissionen entfielen mit 80,5t der weitaus größte Teil auf die Beschaffung, gefolgt vom Abfallaufkommen mit 5,7t und der Wasserver- und Entsorgung mit 1,6t.
In Abbildung 23 sind die im Handlungsfeld Mobilität entstandenen THG-Emissionen dargestellt. Den größten Anteil mit 1031t stellt hier der Berufsverkehr der Hochschulangehörigen, gefolgt von den unternommenen Dienstreisen der Mitarbeitenden mit 389,6t und der Nutzung von Dienstfahrzeugen mit 20,2t CO2e.