Klimaschutz

Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen deutlich: Die Welt steht mit dem globalen Klimawandel vor einer der größten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Aufgaben der aktuellen und zukünftigen Entwicklung. Die Menschheit ist weltweit flächendeckend vom Klimawandel betroffen und diese Problematik wird sich zukünftig noch intensivieren.
„Die globale Mitteltemperatur in Bodennähe stieg im Zeitraum von 1880 bis 2020 um mehr als 1,2°C. Auf der Nordhalbkugel war die 30-Jahresperiode von 1991 bis 2020 die wärmste seit mehr als 100.000 Jahren.“ Hauptursache dafür ist eine erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre, die vor allem durch eine massive Nutzung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas entstanden ist.
Der menschengemachte Klimawandel und die damit einhergehende, starke globale Erwärmung bringen schon heute beobachtbare Veränderungen hinsichtlich der Zunahme von Extremwetterereignissen wie Hitze, Dürre, Starkregen und Orkanen mit sich. Bei einer weiteren Erhitzung des Weltklimas drohen zudem die irreversible Zerstörung ganzer Ökosysteme, die Überflutung besiedelter Küstengebiete und Inselnationen und entsprechende soziale Erosionen. Ein Zielgerichtetes Handeln ist deshalb dringend notwendig. Zur Begrenzung der globalen Erwärmung ist eine grundlegende Umstellung unserer Lebensweise erforderlich.

Die 2015 verabschiedeten 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) sowie das Pariser Klimaschutzabkommen liefern den zentralen Rahmen zur Lösung der Krise. Dafür sind in den nächsten fünf Jahren umfangreiche Emissionsreduktionen sowie entscheidende Veränderungen gefordert. In diesem Kontext nehmen auch die Hochschulen mit ihren Aufgaben in Lehre, Forschung und Wissens- und Technologietransfer eine entscheidende Rolle ein. Nachhaltigkeit ist für die sächsischen Hochschulen ein zentrales Themenfeld in Forschung, Lehre und Verwaltung sowie handlungsleitend bei der strategischen Ausrichtung. Ohne ein starkes Hochschulsystem wird man die aktuellen und kommenden Herausforderungen der Klimakrise nicht bewältigen können.

 

Was sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs)?

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (englisch: Sustainable Development Goals, SDGs) sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Sie wurden in Anlehnung an den Entwicklungsprozess der Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) entworfen und traten am 1. Januar 2016 mit einer Laufzeit von 15 Jahren (bis 2030) in Kraft. Im Unterschied zu den MDGs, die insbesondere Entwicklungsländern galten, gelten die SDGs für alle Staaten.

Diese 17 elementaren Ziele stellen einen Zustand dar, auf den wir alle abzielen sollten und in vielen Teilen an der Hochschule Zittau/Görlitz schon umgesetzt, erforscht und vor allem angestrebt wird. Punkt 13 "Maßnahmen zum Klimaschutz" greift dabei genau die Zielstellung auf, die aktuell mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept umgesetzt wird. So kommen wir dieser gesamtgesellschaftlichen Problemstellung nach und fördern eine nachhaltige Zukunft. Aber nicht nur unsere Hochschule selbst setzt sich aktiv Ziele und Maßnahmen um Klimaschutz aktiv voranzutreiben. Das Bewusstsein und eine Sensibilisierung unserer Gesellschaft zeigt sich aktuell immer deutlicher und in unterschiedlichsten Bereichen: Ausbau regenerativer Energiesysteme, Fridays for Future, Klimastreiks, sowie bspw. aber auch im Alltag beim Einkaufen und der Produktauswahl.

Aber was ist Klimaschutz überhaupt?

Klimaschutz definiert sich in der Gesamtheit aller Maßnahmen, die unerwünschte Klimaänderungen vermeiden. Davon sind auch alle Aktivitäten gegen die Folgen des Klimawandels und die vorherrschende globale Erwärmung der Erde inbegriffen.

 

Dieses steigende Bewusstsein und die Notwendigkeit eines Handels und aktivem Klimaschutzes macht natürlich auch vor der Politik keinen Halt und ist auch zwingend notwendig.

Das Klimaschutzgesetz | KSG - Ziele der Bundesregierung

Der Klimawandel und die negativen Effekte der globalen Erwärmung stellen die Menschheit bereits heute vor große Schwierigkeiten. Der Schutz des Klimas wird daher seitens der deutschen Bundesregierung als „eine zentrale Herausforderung unserer Zeit“ bezeichnet. Zum Schutz vor den Auswirkungen des weltweiten Klimawandels hat daher am 15. November 2019 der Deutsche Bundestag das Bundes-Klimaschutzgesetz verabschiedet, in dessen aktuellster Fassung sich die Bundesregierung auf das Ziel „Treibhausgasneutralität bis 2045“ festgelegt hat. (§3 Absatz 2 Satz 1 KSG) Damit wurde der lange geforderte Rechtsrahmen für Klimaschutz in Deutschland erstmals geschaffen. Es ist das erste Klimaschutzgesetz, das auf Bundesebene erlassen wurde. Das Gesetz dient dem Zweck, die Erfüllung der nationalen Klimaschutzziele sowie die Einhaltung der europäischen Zielvorgaben verbindlich zu gewährleisten.

Durch das geänderte Klimaschutzgesetz der Bundesregierung werden die Vorgaben an weniger CO2-Emissionen zudem noch einmal angehoben – genauer um 10 % auf mindestens 65% bis 2030.  Allgemein bedeutet das, die Bundesrepublik Deutschland will bis Ende des laufenden Jahrzehnts (2030) die Verringerung seines Treibhausgasaustoßes um 65% gegenüber 1990 bewerkstelligen. Dieses Vorhaben wirkt sich vor allem auf bestehende Sektoren, wie Verkehr, Industrie, Landwirtschaft, Energiewirtschaft und den Gebäudebereich aus. Dabei werden die Klimaziele stetig per Monitoring kontrolliert. Alle 2 Jahre legt zudem ein Expertenrat ein Gutachten hinsichtlich bestehender Trends, Maßnahmen und den bisher erreichten und nicht erreichten Zielen vor. Aktuell erarbeitet die Bundesregierung ein Klimaschutzsofortprogramm, welches die Sicherstellung der richtigen Einleitung von Maßnahmen gewähren soll.

Ab dem Jahr 2040 gilt desweiteren ein zu erreichendes Ziel von 88% THG-Emissionseinsparung. Den Weg dorthin sollen Gesetze ebnen, die in den 2030ern von der bestehenden Bundesregierung als konkret gesetzte jährliche Minderungsziele benennt werden. Grundsätzlich gilt es auf ein Gleichgewicht zwischen bestehenden Treibhausgasemissionen und dem Abbau derer hinzuarbeiten. Im Jahre 2045 soll dann die Treibhausgasneutralität des Bundes erreicht werden. Ab dem Jahr 2050, also in gut 25 Jahren, strebt die derzeitige Bundesregierung komplett negative Emissionen an.

Weitere Maßnahmen

  • Natürliche Senken stärken

Unter natürlichen Senken verstehen wir Wälder und Moore, welche als Kohlenstoffspeicher dienen. Sie sind für den Klimaschutz von enormer Wichtigkeit, da sie unvermeidbare Restemissionen von Treibhausgasen binden.

  • Klimaschutz europäisch abstimmen

Um Klimaschutz möglich zu machen, ist es essenziel nicht nur auf nationaler Ebene gut koordiniert zu sein, sondern auch auf europäischer. Alle Klima- und Umweltminister*innen haben sich zusammen verständigt, dass bestehende Klimaschutzvorgaben verschärft werden müssen. Basis bildet dabei das von der EU-Kommission entwickelte „Fit-for-55-Paket“, mit welchem die EU anstrebt, ihre Treibhaus-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 55% zu senken, damit die vorgegebenen Ziele des Pariser Klimaabkommens eingehalten werden können.

Begriffsdefinitionen

Treibhausgasneutralität = Netto-Null-Emission

Treibhausgasneutralität ist erreicht, wenn die Gesamtkonzentration an klimarelevanten Gasenin der Atmosphäre nicht ansteigt. Dies trifft also auf Aktivitäten eines Menschen/einer Organisation/einer Nation zu, bei denen entweder keine Treibhausgase in die Atmosphäre abgegeben werden oder deren Emissionen vollständig kompensiert werden.

Klimaneutralität

Klimaneutralität ist erreicht, wenn anthropogene Aktivitäten keinen Nettoeffekt auf das Klimasystem haben, was sowohl alle Strahlungsfaktoren als auch regionale oder lokale bio-geophysikalische Effekte einschließt, also neben den Treibhausgasen auch andere Formen der Klimabeeinflussung wie z. B. kühlende Aerosolpartikel oder wärmende Kondensstreifen.

Die Netto-Null-CO2/Kohlenstoffneutralität

Netto-Null-CO2 oder Kohlenstoffneutralität ist erreicht, wenn alle vom Menschen verursachten Kohlendioxidemissionen innerhalb eines bestimmten Zeitraums ausgeglichen sind.

Netto-Negativ-Emissionen

Einen Schritt weiter geht die Bedeutung von Netto-Negativemission, dies bedeutet, dass mehr Treibhausgas aus der Atmosphäre gebunden als emittiert wird.